Konstantinopel, Konzile von
- Konstantinopel, Konzile von
Konstantinopel, Konzile von,
Das
1. Konzil von K. (381, 2. ökumenisches Konzil) war eine von Kaiser
Theodosius I. einberufene Reichssynode, in der die nach dem Konzil von Nicäa (325) weiter bestehenden Konflikte mit verschiedenen arianischen Strömungen bereinigt werden sollten. Dabei stand die Frage nach der »Wesensgleichheit« von Gott und Heiligem Geist im
Vordergrund.
Das Konzil bestätigte das
Glaubensbekenntnis von Nicäa, verurteilte den
Arianismus und die Lehrauffassungen der
Pneumatomachen und Sabellianer (
Sabellius) und formulierte das Nicänokonstantinopolitanische Glaubensbekenntnis (
Nicänokonstantinopolitanum), das die Gottheit des Heiligen Geistes betonte. Außerdem erkannte es dem
Bischof von Konstantinopel den höchsten Rang nach dem Bischof von Rom zu.
Das
2. Konzil von K. (553, 5. ökumenisches Konzil), einberufen von Kaiser
Justinian, beendete den
Dreikapitelstreit, indem es gegen den ausdrücklichen Willen des Papstes
Vigilius, der erst im Nachhinein seine
Zustimmung erteilte, die führenden
Vertreter der antiochen. Schule verurteilte und damit den Monophysiten entgegenkam.
Das
3. Konzil von K. (»Trullanum«, 680-681, 6. ökumenisches Konzil), einberufen von Kaiser Konstantin IV. Pogonatos, verurteilte
Monotheletismus und
Monergismus sowie deren
Anhänger, zu denen das Konzil auch den bereits verstorbenen Papst
Honorius I. wegen monotheletischer Äußerungen während seiner Amtszeit zählte. Im Zusammenhang mit der Unfehlbarkeitsdiskussion auf dem 1. Vatikanischen Konzil wurde auf diese Verurteilung eines Papstes durch ein Konzil (»Honoriusfrage«) immer wieder Bezug genommen.
Anlass für das
4. Konzil von K. (869-870, nach Zählung der katholischen Kirche das 8. ökumenische Konzil) war der Konflikt zwischen Papst
Nikolaus I. und dem Patriarchen von Konstantinopel,
Photios, der von Nikolaus I. nicht anerkannt und 863 abgesetzt worden war. Photios hatte seinerseits Vorwürfe gegen den Papst (v. a. wegen der Filioquefrage) erhoben und ihn auf einer Synode in Konstantinopel (867) gebannt. Der
Nachfolger Nikolaus' I., Papst
Hadrian II., berief auf
Initiative des neuen Kaisers,
Basileios I., ein Konzil ein, auf dem Photios verurteilt wurde. Daneben wurde die Erlaubtheit der
Bilderverehrung hervorgehoben und die Reihenfolge der fünf Patriarchen festgelegt (
Rom, Konstantinopel,
Alexandria,
Antiochia,
Jerusalem). Dieses Konzil wird von den
Ostkirchen nicht als ökumenisch anerkannt; im Osten gilt eine 879-880 vom rehabilitierten Photios veranstaltete Synode als 8. ökumenisches Konzil.
Universal-Lexikon.
2012.
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